Die Weine

Früher waren die Weine der DO Toro zwar kräftig und alkoholstark, aber wie die meisten spanischen Weine plump und nichtssagend. Erst in den letzten Jahren erlangten sie wie viele andere spanische Gewächse zu Ruhm. Seit dem EG-Beitritt hat sich viel getan, es wurde viel Kapital investiert und die Weinqualität hat sich dramatisch verbessert. 

Viele  der traditionellen Methoden wurden durch moderne Vinifizierungstechniken ergänzt oder abgelöst. Der Weinstil hat sich geändert, heute sind die Toro-Weine nicht mehr so alkoholstark und der unbändigen Kraft steht heute die Eleganz gegenüber.

Nach wie vor ist die Tinto de Toro, andernorts Tempranillo genannt die beherrschende Rebsorte. In Toro züchtete man im Laufe der Jahrhunderte eine Variante, die etwa zwei wochen früher als die Tempranillo in der Rioja reift, in der Höhenlage von Toro ein großer Vorteil. Ihre dichschaligen Beeren ergeben einen extraktreichen Wein mit viel Frucht, Farbe, Kraft und Aroma. 

Es werden aber auch Garnacha (Grenache) und Cabernet-Sauvignon angepflanzt, diese sind aber für die DO nicht zugelassen. In geringen Mengen werden auch Weißweine angepflanzt, ihre Bedeutung für den deutschen Markt ist jedoch verschwindend gering. 

Da fast alle Weinberge im Tal des Guareña liegen, wird der Untergrund von Schwemmland gebildet. Gelegentlich bildet auch Kalk den Untergrund, jedoch sucht man meist Lehmerde für die Rebanlagen, da diese eine bessere Wasserversorgung der Reben im Sommer gewährt. 

Durch die Höhenlage sind die Trauben nachts niedrigen Temperaturen ausgesetzt, was den Weinen mehr Charakter verleiht.

(c) 2000 Toro-Wein

Die Hektarerträge liegen, teils bedingt durch die weit auseinander stehenden Rebstöcke, meist nur bei ca. 20 hl/ha.

Auch der moderne Toro, der vieles seiner Kraft abgelegt hat, ist immer noch ein wuchtiger Wein, jedoch ist er aufgrund seiner großen Tempranillo-Frucht meist schon nach einem Jahr gut trinkbar, er kann aber auch zur guten reserva oder gran reserva mit Kraft, Frucht und Länge heranreifen. 

Lust drauf die Weine mal selbst zu probieren?

Es gibt aber auch Betriebe, die eine reinsortige Garnacha ohne DO Status anbieten, voller Komplexität, fett, opulent – sie gehören zu Spaniens  beeindruckendsten Weinen. 

Der bekannte Name aus Toro ist Vega Saúco, ein erst 1991 gegründeter Betrieb, der heute moderne Kultweine hervorbringt. Auch Telmo Rodriguez, der Kopf von Remelluri ist in Toro aktiv und erzeugt mit dem Toro Chamerlot (oder auch Dehesa Gago) einen hervorragenden, preisgünstigen Toro. 

Neben den großen Genossenschaften, die hier von Bedeutung sind, gibt es einige sehr große Privatbetriebe und immer mehr kleine, aufstrebende Selbstvermarkter. Bemerkenswerte Betriebe in dieser aufstrebenden Region sind: Bodegas Fariña und Frutos Vilar, bedeutende Genossenschaften sind Nuestra Señora de las Viñas und Vino de Toro.